Micro Downflow Unit 

Die Micro Downflow Unit (MDU) ist eine Technologie im Labormaßstab und – analog zu kommerziellen Fluid Catalytic Cracking Units (FCCUs) – als Flugstromreaktor (engl. „entrained flow reactor“) konzipiert. Fluid Catalytic Cracking ist in vielen Raffinerien der wichtigste Prozess, um schwere Stoffströme in wertvolle Kraftstoffe und petrochemische Zwischenprodukte umzuwandeln.

Raffinerien stehen beim Fluid Catalytic Cracking (FCC) vor einer Reihe an Herausforderungen:

  • Kommerzielle FCC-Prozesse nutzen Flugstromreaktoren, die bei kurzen Kontaktzeiten, hohen Reaktionstemperaturen und erhöhtem Druck betrieben werden. Die Kinetik der FCC-Reaktion sowie der Katalysatordeaktivierung hängen dabei stark von den hydrodynamischen Bedingungen am Reaktoreingang und dem Strömungsverhalten von Katalysator und Reaktionsproduktgemisch ab.  
  • Die Nutzung von erneuerbaren gemeinsam mit konventionellen Rohstoffen im FCC-Prozess. Schwierigkeit dabei ist die Vielzahl an nachhaltigen Rohstoffoptionen wie Ölen, Fetten oder Pyrolyseölen sowie die Tatsache, dass die Qualität dieser Einsatzstoffe stark schwankt. Darüber hinaus unterscheidet sich die chemische Zusammensetzung erneuerbarer Feeds sehr deutlich von konventionellen Einsatzstoffen.  
  • Die Kombination aus kommerziellen Katalysatoren mit der Vielzahl an Einsatzstoffen sowie unterschiedlichen Prozessbedingungen spannen ein sehr großes Parameterfeld für FCC-Prozesse auf, zu dem nicht ausreichend experimentelle Daten vorhanden sind.  
  • Katalysatortests im Labor- und Technikumsmaßstab bilden die industriellen Bedingungen einer FCC-Anlage teils nur ungenügend ab, so dass Forschungsdaten zwar verfügbar, oft aber nicht direkt in kommerzielle Anlagen übertragbar sind.  

Schema einer Fluid-Catalytic-Cracking-Anlage

Dieser Prozess wandelt schwere Einsatzstoffe, Rückstände aus der atmosphärischen Destillation und anderen Prozessen in wertvolle Produkte um, indem sie im Suspensionsstromreaktor mit einem Katalysator in Kontakt gebracht werden. Am unteren Ende des sogenannten Riser-Reaktors wird der Einsatzstoff eingespritzt und mit Verteilungsdampf verteilt. Die Kohlenwasserstoffe werden umgewandelt und steigen innerhalb von Sekunden bei 530 °C zusammen mit dem Katalysator auf.

Die Partikel gelangen dann in das Stripper-Gefäß, wo die Reaktion oben gestoppt wird, und die Produkte werden durch Dampfeinspritzung vom Katalysator getrennt, bevor sie oben austreten. Der deaktivierte Katalysator wandert durch das Stripper-Standrohr in das Regeneriergefäß, wo Luft eingespritzt wird, um den Koks zu verbrennen und die Katalysatoraktivität wiederherzustellen. Dies erfolgt in einer Wirbelschicht mit 20 % Dampf aus der Koksverbrennung. Das Abgas verlässt das Regeneriergefäß. Der heiße regenerierte Katalysator kehrt zum Reaktoreinlass bei etwa 670–700 °C zurück und liefert die Wärme für die endothermen Crack-Reaktionen. 

Ein patentiertes Konzept für die Testung von FCC-Prozessen 

Wir bei hte sind der weltweit führende Anbieter von Lösungen für R&D-Workflows im Labormaßstab und haben mehr als zehn Jahre an der Entwicklung und kontinuierlichen Verbesserung unserer patentierten Testtechnologie gearbeitet. Mit der Micro Downflow Unit (MDU) haben wir eine innovative, flexible und kostengünstige Testtechnologie auf den Markt gebracht, die es erlaubt, zum Beispiel FCC-Katalysatoren im Labormaßstab unter kommerziell relevanten Bedingungen zu testen. Die dabei generierten Daten können schnell erzeugt werden, haben eine hohe Datenqualität, decken alle kommerziell relevanten Prozessbedingungen, Katalysatoren und Einsatzstoffe ab und können direkt in kommerzielle Anlagen skaliert werden. 

Die MDU ist eine kompakte, hoch automatisierte FCC-Testanlage mit hohem experimentellem Durchsatz. Auch das Testen von unkonventionellen Feedstocks und die petrochemische Integration mit kommerziell relevanten Ergebnissen ist mit dieser Anlage möglich. 


Katalysatordeaktivierung und Katalysatortestung hängen in der FCC-Katalyse eng zusammen. Nur mit repräsentativ deaktivierten Katalysatoren ist es möglich, aussagekräftige Testergebnisse zu erzielen. Die Katalysatordeaktivierung sollte dabei idealerweise im selben Maßstab stattfinden wie die anschließende Testung. Mit den Deaktivierungsanlagen von hte ist all das gegeben. In einer stationären Wirbelschicht können jeweils ca. 1kg Katalysator bei Temperaturen bis zu 850°C hydrothermal (Hydrothermal steaming) oder per CPS (Cyclic Propylene Steaming) behandelt werden. 

Leistungsumfang
  • Temperaturbereich von bis zu 700°C Reaktortemperatur
  • Druckbereich von 0.5 – 3.5 barg
  • Benötigte Katalysatorvolumina 30 – 150 g pro Experiment
  • Benötigte Fluid-Feedmenge 3 – 12 g pro Experiment
  • Parallelisierungsgrade von 1 Reaktor mit 6 Fallenpositionen zum Auffangen der Produkte
  • 6 Experimente pro Run, die in Serie automatisiert ausgeführt werden können
  • Form: Industriellen sprühgetrocknete Granulate, 20-200 µm Partikelgröße
  • Anspruchsvolle Feeds wie VGO, Resids, Rohöl, Naphta, Biogene, und zirkuläre Feeds (Pyrolyseöl aus Biomasse oder Kunststoffen/Altreifen, Pflanzenöle, Tallöle, wässrige Lösungen)

Webinar

Die Besonderheit der MDU 

Wie die Micro Downflow Unit (MDU) von hte mit einem vollständig digitalisierten Arbeitsablauf branchenrelevante Testergebnisse generiert, Raffinerien unterstützt und Maschinenbauunternehmen und Katalysatorlieferanten dabei hilft, die Herausforderungen bei der Prüfung von FCC-Katalysatoren zu meistern.

Durch das Testen im Labormaßstab werden deutlich geringere Feed- oder Katalysatormengen im Vergleich zur Pilotanlage benötigt, was Kosten reduziert 

  • Die Testanlage bietet qualitativ hochwertige Ergebnisse mit kommerzieller Relevanz.  
  • Die Anlage kann eine große Variation von Prozessbedingungen abdecken (hohe Temperaturen und sehr kurze Verweilzeiten, variable Partialdrücke, erhöhter Anlagendruck über atmosphärischem Druck, um die sogenannten High-Severity FCC-Prozessbedingungen in einem nicht-rückvermischten System)

Die automatische Integration der Experimentparameter und -ergebnisse in unsere Datenbanklösung ermöglichen eine effiziente und nutzerfreundliche Form der Auswertung.  

MDU tends to match pilot plant cracking conversions at higher CTO.

Philipp66, Walter Alvarez

MDU yields closely resemble those of the CDR unit for the step changes in this study.

Philipp66, Walter Alvarez

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